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Forum 3: Nachhaltige Wassertechnologie

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Der dritte Vortrag der Forum-Reihe an der Hochschule Offenburg im Wintersemester 2019/20 am Dienstag, 10. Dezember, zeigt, wie mit Sonnenenergie aus Meerwasser neues Trinkwasser gewonnen werden kann.

Prof. Dr. Susanne Mall-Gleißle erläutert ab 19 Uhr in Raum D 001 die solar-thermische Meerwasserentsalzung.

Nur drei Prozent der Wassermenge auf der Erde sind Süßwasser. Das meiste davon ist zudem in Form von Eis an den Polkappen gebunden oder tritt als Grundwasser auf, sodass der Menschheit nur ein Bruchteil dieses Süßwassers als direkt nutzbares Trinkwasser zur Verfügung steht. Und diese Situation wird sich – aufgrund des Klimawandels, des Anstiegs der Weltbevölkerung, der damit verbundenen  Zunahme der Lebensmittelproduktion, weltweiten Migrationsbewegungen, der wachsenden Industrialisierung und der voranschreitende Urbanisierung – in Zukunft noch verschärfen. Es gilt daher neue Wege zur Trinkwassergewinnung zu finden.

Ein solcher könnte ein innovatives Verfahren zur solar-thermischen Meerwasserentsalzung sein. In einem Forschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, konnte an einer Pilotanlage dessen Funktionsfähigkeit nachgewiesen werden. Zur weiteren Verbesserung des Verfahrens betreibt die Hochschule Offenburg seit 2015 die Labor-Anlage EVERDA im verfahrenstechnischen Technikum. Zudem hat das Technikumsteam zur Erläuterung und Veranschaulichung des Funktionsprinzips die voll funktionsfähige Schauanlage SolAqua entwickelt und gebaut. Diese ist kompakt, mobil, einfach zu bedienen und autark, sodass sie auch außerhalb der Hochschule gezeigt werden kann – nur eine Steckdose ist nötig.

Die Referentin 

Susanne Mall-Gleißle wurde 2015 als Professorin an die Hochschule berufen. Den Grundstein dazu hat sie mit einem Studium an der Fakultät für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik der Universität Karlsruhe (dem heutigen KIT) gelegt. Nach ihrer Diplomarbeit im Bereich Rheologie an der Harvard University und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston/USA arbeitete sie zunächst als Entwicklungsingenieurin bei der Continental AG in Hannover. Später kehrte sie zum KIT zurück und promovierte auf dem Gebiet der Aerosoltechnologie bei Wärme- und Stoffübergangsprozessen am Institut für Technische Thermodynamik und Kältetechnik. Es folgten Forschungen auf dem Gebiet der Aerosoltechnologie und der Energietechnik sowie Lehraufgaben am KIT und an der Hochschule Karlsruhe. In  Offenburg lehrt sie im Bereich der Thermischen Verfahrenstechnik, leitet seit 2016 das verfahrenstechnische Technikum und seit 2018 den Studiengang Umwelt- und Energieverfahrenstechnik.